Heiligabend in Frankreich
Erst am frühen Abend beginnen in der Familie die Vorbereitungen für das weihnachtliche Zeremoniell. Alles dreht sich hierbei um das Réveillon, das traditionelle Weihnachtsmenü, welches den glanzvollen Höhepunkt des Heiligabends bildet und auch schon einmal im Restaurant genossen wird. Die meist mehrstündige „Tour de Force“ mit jeweils ganz eigener regionaler Couleur beginnt mit allerlei Leckereien wie Austern, Lachs, Foie gras oder auch glasierten Maronen, woran sich in aller Regel eine Pute mit Maronen-Farce, ein mit saftigen Pflaumen gefüllter Kapaun oder eine Ente à l’orange anschließt. Dieser kulinarische Akkord wird selbstverständlich von einem edlen Tropfen Wein und prickelndem Champagner begleitet. Auch an einer reichhaltigen Käseplatte garniert mit Früchten darf es nicht fehlen.
Wie in Deutschland der Stollen, so ist für die Franzosen die »Bûche de Noël« ein Gebäck, welches auf keiner festlichen Weihnachtstafel fehlen darf. Diese traditionelle Biskuitrolle mit Schokoladenbuttercreme ist einem Holzscheit nachempfunden und bildet den kalorienreichen Abschluss der weihnachtlichen Schlemmerorgie. Dieser kulinarische Brauch nahm seinen Anfang zu einer Zeit, in der Kamine noch in jedem Haushalt zu finden waren. In den kalten Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr ließ man einen mit Wein, Milch oder Honig geweihten und später auch mit Nüssen, Trockenfrüchten und Maronen dekorierten Holzscheit im Kamin verglimmen und streute dessen Asche im Anschluss auf die Felder. Davon erhoffte man sich fruchtbaren Boden sowie Schutz gegen Blitze und Hexenzauber.
Meine Weihnachts-Pute
Nun machen wir keine Pute mit einer Füllung von Maronen. Dennoch schmeckt sie bestimmt genau so gut wie bei unseren französischen Nachbarn. – Versprochen.
Rezept für 6 –8 Personen
Putenbraten – Zutaten
1 | junge französische Pute von etwa 4,2 kg (tiefgefroren) |
5 große | Scheiben fetter Speck (insg. ca. 180 – 200 g) |
1200 ml | Geflügelfond |
5 Stängel | Beifuß |
1 EL | Majoran |
4 – 5 | Äpfel, geviertelt |
3 – 4 | mittelgroße Zwiebeln geviertelt |
Salz | |
schwarzer Pfeffer aus der Mühle |
Putenbraten – Zubereitung
1. Die Pute an einem kühlen Ort langsam auftauen lassen. Da dauert ungefähr zwei Tage. Beiliegende Innereien (Leber; Hals) entfernen.
2. Danach gut innen und außen waschen und mit Küchenkrepp abtrocknen. Die Pute innen und außen kräftig salzen und pfeffern. Die Bauhöhle mit Majoran ausreiben und mit gleichen Anteilen von Apfelviertel und Zweibelviertel füllen, bis dieser voll ist.
3. Da eine Pute sehr mager ist, sollte sie undbedingt bardiert (mit Speck belegt) werden. dazu auf die Brust drei Scheiben und auf die Schenkel je eine große Speckscheibe(n) legen und dann schließlich die Pute dressieren (mit Küchengarn in Form binden).
4. Backofen auf 160° C Ober/Unterhitze vorheizen. Die Pute auf die Fettpfanne legen, restliche Äpfel und Zwiebel sowie den Beifuß in die Pfanne legen und 500 ml Geflügelfond angießen. – Pute auf der Pfanne auf die unterste Schiene des Backofens einschieben.
5. Eine Pute dieser Größe benötigt bei dieser Brat-Temperatur etwa 5 – 6 Stunden Bratzeit. Nun eheist es Gduld haben. die Pute immer wieder mit dem Fond beschöpfen und ab un dzu neuen heißen Fond angießen.
6. Eine dreiviertel Sunde vor Ende der Garzeit die Pute auf ein Kuchenblech geben. Küchengarn und Speckscheiben entfernen. Mit Salzwasser einpinseln und letztlich bei Grill/Umluft golden bräunen siehe Eingangsbild).
7. In der Zwischenzeit den Fond durch ein Sieb in einen Topf passieren, entfetten und gegebenenfalls reduzieren. Schließlich mit kalt angerührten Stärkemehl leicht binden.
Kommentar schreiben